irgendwas müssen sie ja machen, die pop-autoren von gestern. irgendwann ist man mitte 30, anfang 40, und was dann? über berlin gibts nix mehr zu schreiben, alle partys sind besucht, alle länder bereist. soll man jetzt in rente gehen? als pop-opa? oder etwa anfangen mit lyrik? wär ja auch was.
nein. der popautor von gestern ist der magazin-herausgeber von morgen. erst machte es uns florian illies mit dem zeitgeistigen monopol vor und jetzt ziehen christian kracht und eckhart nickel mit der literaturzeitschrift "der freund" nach. dieser freund verweigert sich (ein bisschen, holla koketterie!) dem zeitgeist und kommt ganz ohne bilder daher, die autoren sind ja auch schon eine popautoren-generation älter als der illies, da wird man ruhiger und erscheint bei springer. allegra ist tod, es lebe der freund. überrascht es wirklich, dass dieses projekt, mit kracht, bei springer...?
was solls, es gibt also mehr auswahl in gut sortierten zeitungsläden und bei der welle an magazin-neugründungen, kann man gespannt sein, was als nächstes kommt. was macht eigentlich benjamin von stuckrad-barre?
Wer in nächster Zeit durch Frankfurts Strassen wandert, kann auf folgendes Plakat treffen: Ein junge Frau ist dort abgebildet, die dem Betrachter ernst entgegenblickt, darüber stehen drei Fragen in linkischer Handschrift: No teeth...?, a Mustache...?, Smel like shit...? mit der Antwort darunter BOSNIAN GIRL!.
Dies ist keine antirassistische Plakat-Aktion, wobei das durchaus hätte sein können, scheint doch die Abgebildete das derbe Vorurteil offensichtlich zu widerlegen. Dieses Plakat ist Kunst im öffentlichen Raum. weiter „Others and Dreams“, Arbeiten von Šejla Kameric bis zum 24.10.04 im Frankfurter Portikus
Das vormals verwilderte Grün zeigte sich nun als sommerlicher Biergarten, über den Gästen ein Dach aus Blättern des alten Ahornbaumes. In der Ecke eine weitere kleine Bar, an der heimelig weiße Rüschengardinchen herunterhingen, unter der Thekenfläche durch Neonröhren milchig erleuchtet. Am Zaun ist ein weißes Tuch als Leinwand improvisiert angebracht, für die Super8-Filme, die gezeigt werden. Auto-Lehrfilme aus den 80er-Jahren. Während auf der Leinwand ein hellgrüner R4 im Graben landet, wechselt die Musik, erklingt “Lili Marleen” und die Gäste an den Tischen, die sonst eher in Szenebars oder Großstadtcafés zu finden wären, fügen sich ein in das kitschig-harmonische Biergartenidyll. Es erinnert an ein unbestimmtes “Damals“, die 20er, 30er oder 50er Jahre, so ganz genau weiß man es nicht einzuordnen, beschrieben nicht die Großeltern so ihre Tanzabende in der Jugend? So, oder so ähnlich, irgendwie, egal, Hauptsache die Stimmung stimmt und die Nacht ist lau. mehr Zentrale Gartenwirtschaft, Sa und So 14-23 Uhr am HBF - Hauptbahnhof Offenbach, Bismarckstr. 146
so. eben zum ersten mal ärger wegen eines artikels bekommen. von höchster stelle, was heisst: "zu flapsig" geschrieben. da war zuviel kritik an der ausstellung drin und zuwenig beschreibung der schönen kunstwerke. man(n) habe dort selbst der vernissage beigewohnt und könne die wichtigkeit des dort gezeigten nur betonen. was ich ja viel zu wenig gemacht habe. hätt ich nur mal...
gleich im anschluss hab ich dann schnell noch die yves klein-besprechung überarbeitet. es bleiben dezente andeutungen des ursprünglich gemeinten. wobei mir immerhin zu sagen bleibt: das blau ist wirklich beeindruckend!
das ist sie nun: sie sieht ganz nett aus, viel besser als der titel erwarten lies. das lustige: frankfurt wird angepriesen, als ob hier von einer fremden stadt berichtet würde. es sind ja wohl eher die zugezogenen redakteure für die die stadt neuland ist. aber egal, sie ist bunt, die texte sind schnell überflogen, es gibt tatsächlich eine weblog-seite, allerdings zusammengestellt von myblog und 20six. ansonsten bei allen artikeln bezüge zum internet, links allüberall. mal sehen wie es da noch weitergeht.
eine webseite gibt es auch, wobei ich es spassig finde, dass bei den ersten drei seiten flashige textfenster aus der zeitungsseite hochpoppen. weitere artikel aus den ressorts gibt es im gewohnten artikel-format, wie bei anderen zeitungen auch.
es schreibt dazu die taz, fr oder SpOn. bei blogbar wird in den kommentaren diskutiert.
welchen deutschsprachigen gegenwartsautor hätten sie denn gerne? und wird er ausserhalb deutschlands sonstwo noch gelesen? nein? na dann nehmen sie doch noch einen weiteren dazu, vielleicht hilfts ja dann. thomas meinecke liest aus seinem neuen Buch
literaturbiennale im literaturhaus frankfurt. 40 internationale verleger, 10 autoren, 3 tage und 1 preisverleiheung.
wie mir die ausstellung gefallen würde:
so ist sie wohl auch, aber nicht nur. ab dienstag im städel.
immer wieder erscheint (ob beim städel selbst, als auch in den berichterstattungen zur ausstellung) das bild „betty“ von gerhard richter. In öl auf leinwand gearbeitet, erinnert es eher an aktuelle modefotografie. das oberteil, welches betty trägt, ähnelt einer hippen jacken-reihe, die letztes Jahr in den h&m-filialen angeboten wurde und dadurch wirkt das 1988 entstandene Bild ungemein aktuell. als die ausstellung in den USA gezeigt wurde, waren es besonders die arbeiten, die die verarbeitung des nazi-erbes beinhalteten, die von interesse waren (anselm kiefer, gerhard richter usw.). in frankfurt scheint das interesse an den gegenwärtigeren fotoarbeiten einen fokus zu bilden. im erdgeschoss geschichtsstunde mit beuys, penck und immendorff, oben fotografie mit bechers und deren schülern.